Insbesondere bei kleineren Handelsunternehmen beobachtet der Handelsverband Deutschland (HDE) eine teils dramatische Entwicklung. Wie aus dem aktuellen HDE-Zahlenspiegel 2023 hervorgeht, sank der Marktanteil des nicht filialisierten Fachhandels im vergangenen Jahr auf 13,3 Prozent. Im Laufe des Jahres könnte dieser Wert unter die 13-Prozent-Marke fallen. Damit hat sich der Marktanteil des nicht filialisierten Fachhandels laut Verband in den zurückliegenden zwanzig Jahren halbiert. Der HDE warnt daher vor den Folgen der aktuellen Lage im kleinbetrieblichen Fachhandel für die Zukunft der Innenstädte.
„Gerade viele kleine Händlerinnen und Händler stehen vor großen Herausforderungen. Sie haben Marktanteile verloren, Eigenkapital krisenbedingt aufgebraucht und Schwierigkeiten, in die Zukunft des eigenen Unternehmens zu investieren“, so HDE-Hauptgeschäftsführer Stefan Genth. Allein 2023 werden nach HDE-Schätzung voraussichtlich rund 9.000 Geschäfte vor allem im kleinbetrieblichen Fachhandel aufgeben. „Der Standort Innenstadt braucht schnelle und entschlossene Hilfe, um mit einem vielseitigen und abwechslungsreichen Einzelhandel attraktiv zu bleiben“, betont Genth. Eine Gründungsoffensive könnte dazu beitragen, Lücken in den Innenstädten wieder zu schließen. Vor Ort müssten zudem alle innerstädtischen Akteure an einem Strang ziehen.
Der HDE sieht angesichts der angespannten Lage über Generationen familiengeführte Betriebe an vielen Standorten, besonders in Klein- und Mittelstädten, in akuter Gefahr. „Durch die nicht vorhersehbaren Krisen der vergangenen Jahre stehen viele Händlerinnen und Händler unverschuldet vor dem Aus“, so Genth weiter. Die Bundesregierung müsse daher gute Rahmenbedingungen für den Erhalt und die Gestaltung der Innenstädte sicherstellen. „Eine spätere Wiederbelebung der Stadtzentren ist in jedem Fall teurer“, so Genth.