Die heute von der Bundesagentur für Arbeit (BA) veröffentlichte Ausbildungsmarktstatistik zeigt erneut, dass der Einzelhandel mit Blick auf das Angebot an Ausbildungsstellen Spitzenreiter ist. Die beiden Kernberufe des Handels führen mit insgesamt 13 Prozent der angebotenen betrieblichen Berufsausbildungsstellen das BA-Ranking an. Der allgemein seit 2017 verzeichnete Bewerberrückgang ist laut Handelsverband Deutschland (HDE) angesichts der Fachkräftekrise und des großen Ausbildungsengagements der Handelsunternehmen besorgniserregend. Der HDE fordert mehr gesellschaftliche Wertschätzung für die duale Ausbildung sowie eine verstärkte und ausgewogene Berufsorientierung.
Die aktuellen Daten der BA weisen im Mai 2023 für die dreijährige Ausbildung Kaufleute im Einzelhandel 33.300 angebotene Ausbildungsstellen aus. Der zweijährige Ausbildungsberuf zur Verkäuferin und zum Verkäufer festigt mit insgesamt 29.200 angebotenen Ausbildungsstellen seinen zweiten Platz unter den mehr als 325 dualen Ausbildungsberufen. Insgesamt stellt der Einzelhandel allein mit diesen beiden Berufen 13 Prozent aller aktuell bei der BA registrierten betrieblichen Ausbildungsstellen. Darüber hinaus bietet der Einzelhandel über 60 weitere Ausbildungsberufe an, beispielsweise zum Kaufmann im E-Commerce, Berufskraftfahrer, Fachkraft für Lagerlogistik, Buchhändler oder in IT-Berufen. Für die praxisnahe Alternative zum Studium, die sogenannten Abiturientenprogrammen des Handels, werden laut BA-Statistik mehr als 11.400 Stellen angeboten, was im Vergleich zum Vorjahrsmonat einem Plus von 5,6 Prozent entspricht. Im Gesamt-Ranking stehen die Abiturientenprogramme des Handels auf Platz 8.
„Die heute veröffentlichten Zahlen der Bundesagentur für Arbeit zeigen erneut, dass der Einzelhandel seine Fachkräftesicherung fest im Blick hat. Der Handel ist und bleibt bedeutender Ausbilder und damit Chancengeber für junge Menschen“, so HDE-Hauptgeschäftsführer Stefan Genth. Neben der Vielfalt im Ausbildungsangebot seien auch die Aufstiegschancen im Einzelhandel mit einer Ausbildung ausgezeichnet, denn Karriere mit Lehre sei in der Branche die Regel. Über 80 Prozent der Führungskräfte hätten ihren Werdegang mit einer Ausbildung begonnen. Damit die Handelsunternehmen ihr großes Ausbildungsangebot auch mit genügend Bewerberinnen und Bewerbern besetzen können und das herausragende Ausbildungsengagement unterstützt wird, appelliert Genth an junge Menschen, Lehrkräfte, Berufsberater und insbesondere die Politik: „Der Einzelhandel bietet für jedes junge Talent die passende Ausbildung oder das richtige Qualifizierungsformat. Die Chancen auf einen Ausbildungsplatz stehen aktuell sehr gut. Es lohnt sich, sich über die Ausbildungsvielfalt sowie die guten Aufstiegs- und Karrieremöglichkeiten im Einzelhandel zu informieren und sich zu bewerben.“ Insgesamt müsse die Berufsorientierung gestärkt werden, an allen allgemeinbildenden Schulen, insbesondere den Gymnasien. Der Handel selbst leistet seinen Beitrag dazu im Rahmen der Informationskampagne unter www.karriere-handel.de und zeigt hierbei die Vielfalt an Ausbildungsberufen, Abiturientenprogrammen sowie dualen Studiengängen auf und nimmt Klischees unter die Lupe. Für Lehrkräfte stellt der Verband kostenloses Unterrichtsmaterial für die Berufsorientierung zur Verfügung.
Weitere Informationen unter: https://karriere-handel.de/