Trotz weiterhin schwieriger Rahmenbedingungen ist die Gesamtbeschäftigung im Einzelhandel im Jahr 2022 erneut angewachsen und inzwischen auf einem Rekordniveau angekommen. Zum Stichtag 31. Dezember 2022 waren mehr als 3,17 Millionen Menschen im Einzelhandel beschäftigt. Das geht aus den aktuellen Angaben der Bundesagentur für Arbeit (BA) hervor.
„Der Einzelhandel ist einer der größten und verlässlichsten Arbeitgeber Deutschlands, der den Menschen auch in Krisenzeiten sichere Arbeitsplätze bietet. Die aktuellen Beschäftigtenzahlen unterstreichen das“, so Stefan Genth, Hauptgeschäftsführer des Handelsverbandes Deutschland (HDE). Im Vergleich zum Vorkrisenjahr 2019 seien mehr 45.414 neue sozialversicherungspflichtige Arbeitsplätze in der Branche entstanden. Die Anzahl an sozialversicherungspflichtigen Beschäftigten im Einzelhandel liege damit klar oberhalb des Niveaus von vor der Corona-Pandemie. „Diese Entwicklung ist eine große unternehmerische Leistung der Branche, auf die wir alle stolz sein können“, so Genth weiter. Auch die Zahl der Minijobs sei im Vorjahresvergleich erstmals wieder leicht angestiegen, wenngleich der Vergleich zu 2019 bei Minijobs eine insgesamt rückläufige Tendenz zeige.
Damit in Zeiten des aktuellen Fachkräftemangels auch für die Zukunft ausreichend Personal zur Verfügung stehen kann, mahnt der HDE die Politik, die Vereinbarkeit von Familie und Beruf noch stärker in den Fokus zu nehmen. „Der Arbeits- und Fachkräftemangel ist inzwischen einer der größten Bremsklötze für das Wirtschaftswachstum in Deutschland“, betont Genth. Um das Erwerbspotenzial hierzulande voll auszuschöpfen, bedürfe es vor allem einer konsequenten Optimierung der Vereinbarkeit von Familie und Beruf. „Gerade für den Einzelhandel, der einen wichtigen Versorgungsauftrag für die Gesellschaft wahrnimmt, ist es wichtig, dass die flächendeckende Kita-Betreuung auch nach 17 Uhr sowie an den Samstagen gewährleistet ist“, so Genth. Außerdem müsse das bundesweite Ganztagsschulangebot vorangetrieben werden.