Die Hoffnung auf einen Durchbruch zur Beendigung der Tarifrunde im Einzelhandel heute in Hamburg hat sich zerschlagen. Die Arbeitgeber hatten der Gewerkschaft ver.di einen letzten Einigungsversuch in diesem Jahr angeboten. Endlich sollte zum Wohle der Beschäftigten ein auch für die Unternehmen tragbares Ergebnis erzielt werden. Dies scheiterte erneut an den überhöhten Vorstellungen der Gewerkschaft. Die Arbeitgeber werden sich nun Anfang des Jahres zusammensetzen und über die Konsequenzen beraten.
„In den heutigen Verhandlungen in Hamburg hat sich abermals gezeigt, dass vor allem die hauptamtlichen Gewerkschaftssekretäre nach fast neun Monaten Tarifrunde nicht bereit waren, die Bühne der Streikauseinandersetzung zu verlassen und sich auf einen konstruktiven sowie realistischen Weg zu begeben. In den letzten zwölf Jahren haben ausgewogene Abschlüsse zu einem Reallohngewinn für die Beschäftigten von ca. fünf Prozent geführt. Das Angebot der Arbeitgeber in Hamburg hätte zu einem weiteren Reallohnsprung von zusätzlichen ca. 1,5 Prozent führen können. Diese Chance wurde von ver.di nicht ergriffen“, so HDE-Tarifgeschäftsführer Steven Haarke.
Das Angebot der Arbeitgeber, das im Verlauf der Runde drei Mal deutlich nachgebessert wurde, sieht bei einer Laufzeit von 24 Monaten eine tabellenwirksame Entgeltsteigerung von insgesamt 10,24 Prozent vor, zuzüglich einer Inflationsausgleichsprämie von insgesamt 750 Euro. Die Arbeitgeber haben ihr Angebot trotz schwierigster Rahmenbedingungen im Verlauf der Runde auf ein für die Branche historisches Niveau gehoben und sind damit bis an die absolute finanzielle Schmerzgrenze gegangen. „Viele Menschen und Unternehmen blicken mit großer Sorge ins nächste Jahr, das kann der Gewerkschaft doch nicht völlig gleichgültig sein“, so Haarke weiter.
Das Angebot der Arbeitgeber wurde bis Ende des Jahres 2023 garantiert. Im neuen Jahr will man unter anderen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen sowie der rückläufigen Inflation über neue Lösungswege diskutieren. „Das ist auch unter dem Aspekt der anhaltenden Konsumzurückhaltung dringend erforderlich“, so Haarke abschließend.