Die Beschäftigungsstatistik im Einzelhandel ist trotz der von Krisen geprägten, herausfordernden Zeiten für die Branche auf sehr hohem Niveau stabil. Aktuell sind weiterhin mehr als 3,1 Millionen Menschen im Einzelhandel beschäftigt. Der Handelsverband Deutschland (HDE) bekräftigt daher die Leistungsstärke der Branche. Die Handelsunternehmen zahlen laut Verband zudem gutes Geld für gute Arbeit. So lag der durchschnittliche Bruttostundenverdienst von Vollzeitbeschäftigten im Einzelhandel im Jahr 2023 nach der aktuellen Verdiensterhebung des Statistischen Bundesamtes bei 21,25 Euro.
Ein Experte im Einzelhandel kam demnach im Jahr 2023 sogar auf ein durchschnittliches Bruttostundenentgelt von 34,38 Euro, während eine Tätigkeit mit geringerem Anforderungsprofil als Helfer immer noch mit durchschnittlich 15,51 Euro brutto pro Stunde vergütet wurde. Das sogenannte Effektiventgelt bezeichnet dabei alle in der Branche gezahlten Entgelte unabhängig von einer Tarifbindung des Arbeitgebers.
„Das sind bemerkenswerte Zahlen. Die Beschäftigungs- und Entgeltstatistik macht deutlich, wie leistungsstark die Arbeitgeber im Einzelhandel sind“, so Steven Haarke, HDE-Geschäftsführer Arbeit, Bildung, Sozial- und Tarifpolitik.
Die Teilzeitquote im Einzelhandel beträgt aktuell rund 62 Prozent. „Teilzeitarbeit ist sehr beliebt bei vielen Menschen, die im Alltag etwa einen Job und die Betreuung von kleinen Kindern oder die Pflege von Angehörigen unter einen Hut bringen müssen“, so Haarke weiter. Es sei eine Stärke des Einzelhandels als Arbeitgeber, dass man diesen Menschen aufgrund der Ladenöffnungszeiten und der branchentypischen Stoßzeiten ein großes und flexibles Angebot an Teilzeitjobs machen könne.
Auch der Frauenanteil in Führungspositionen ist laut HDE im Einzelhandel überdurchschnittlich. „In der Gesamtwirtschaft bekleiden Frauen durchschnittlich 28 Prozent der Jobs auf der ersten Führungsebene. Im Einzelhandel sind es mit 38 Prozent deutlich mehr“, betont Haarke. Auch auf der zweiten Führungsebene liegt die Branche mit einem Frauenanteil von 58 Prozent deutlich über dem gesamtwirtschaftlichen Durchschnitt von 41 Prozent in Deutschland. „Der Einzelhandel bietet Frauen exzellente Karrierechancen. Die Politik ist jetzt gefordert, die Vereinbarkeit von Familie und Beruf weiter entschlossen voranzutreiben“, so Haarke weiter. An allen Werktagen, auch an Samstagen, müsse es standardmäßig ein Kinderbetreuungsangebot auch nach 17 Uhr geben.