Seit Tagen versucht die Gewerkschaft ver.di, den Eindruck zu erwecken, dass die Kunden am 23. Dezember streikbedingt damit rechnen müssten, nicht mehr ihre letzten Weihnachtseinkäufe in Ruhe erledigen zu können. Statt zu verhandeln streikt Verdi trotz mehrerer arbeitgeberseitigen Angebote nun seit 8 Monaten, allerdings ohne große Auswirkungen. Und die wenigen Unternehmen, die bestreikt werden, haben sich inzwischen darauf eingestellt und Ersatzmaßnahmen ergriffen. 

Nicht einmal 5 % aller Beschäftigten im Einzelhandel sind gewerkschaftlich organisiert. Der ver.di Fachbereich Handel hat seit seiner Gründung im Jahr 2001 40 % seiner Mitglieder verloren. Zum Vergleich: 80 % aller Lokführer der Deutschen Bahn sind Gewerkschaftsmitglieder. Auch an die Gewerkschaft gebundenen Mitarbeiter des Einzelhandels beteiligen sich mehrheitlich nicht an den Streikaufrufen. Die Streikbereitschaft nimmt fortlaufend ab. 

An der größten Streikaktion in der laufenden Tarifrunde haben sich – nach allerdings stark überzogenen – Angaben von ver.di insgesamt 1500 Mitarbeiter aus dem Einzel- und Großhandel in Niedersachsen und Bremen beteiligt. Selbst wenn man die von ver.di genannten Zahlen als wahr unterstellen würde, entspricht damit die Streikbeteiligung nicht einmal 0,3 % aller Beschäftigten.

„Anstatt mit unhaltbaren Behauptungen zu versuchen, über die Medien den Kunden die Weihnachtsstimmung und den Geschenkeeinkauf in letzter Minute zu vermiesen, sollte ver.di die Tarifstrategie überdenken. Die Vorstellung, die Arbeitgeber mit der Drohung von Streiks im Weihnachtsgeschäft zu einem wirtschaftlich in keiner Weise tragfähigen Abschluss zu drängen, ist gescheitert. Streiks am 23. Dezember sind völlig sinnfrei, da das Weihnachtsgeschäft gelaufen ist.“ kritisiert Tarifgeschäftsführerin Karin Schindler-Abbes das Vorgehen der Gewerkschaft. „Wir sind optimistisch, dass die Kunden auch am 23. Dezember ihre Weihnachtseinkäufe ungestört tätigen können, zumal viele Mitarbeiter das auf dem Tisch liegende Angebot von über 10 % über zwei Jahre und einer Inflationsausgleichsprämie gerne angenommen hätten“, fasst Karin Schindler-Abbes die Situation zusammen.

Das historisch hohe Angebot der Arbeitgeber sieht insgesamt eine Tarifsteigerung von 10,24 % über die angebotene Laufzeit von 24 Monaten vor, zuzüglich einer steuer- und abgabenfreien Inflationsausgleichsprämie in Höhe von insgesamt 750 Euro (Teilzeit anteilig). Der langfristige Schaden eines zu hohen Tarifabschlusses wäre für die Branche fatal. Damit die Arbeitnehmer durch die Blockadehaltung von Verdi nicht länger auf mehr Geld warten müssen, haben viele Unternehmen seit Oktober bereits vorab freiwillig die Gehälter auch ohne Tarifabschluss um 5,3 % angehoben.

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